Meilenstein für den Padelsport

Drei Tage lang wurde die Active City Arena in Hamburg zur Padel-Hochburg. Von Freitag bis Sonntag machte die German Padel Tour (GPT) Halt auf dem Heiligengeistfeld, wo sich die deutsche Padel-Elite spannende Matches lieferte. Alle, die Lust hatten einmal selbst auf dem Court zu stehen, konnten die rasant wachsende Sportart ausprobieren.
Trendsport
Deutscher Tennis Bund
German Padel Tour in Hamburg

Erstmals hat der Deutsche Tennis Bund (DTB), der seit Anfang 2022 auch für Padel zuständig ist, ein Turnier der GPT ausgerichtet. DTB-Vizepräsident Dr. Sebastian Projahn hat das Event besucht und zieht ein Fazit: „Wir hatten drei Tage tolle Stimmung und zwei mega spannende und hochklassige Finalmatches – und das Wichtigste: Wir haben Padel bekannt und erlebbar gemacht. Menschen, die mit Padel vorher nichts zu tun hatten und den Schläger zum ersten Mal in der Hand hielten, wollten ihn gar nicht wieder weglegen. Dank der niedrigen Einstiegshürden hatten sie sofort Spaß und sind mit einem breiten Grinsen vom Platz gegangen.“
 
Auch der sportliche Entertainment-Faktor war hoch. Im Damen-Finale gewannen Luciana Renic und Patricia Grove gegen Chiara Kampschulte und Milla Blaschke mit 7:5, 6:4. Renic und Grove, beide deutsche Nationalspielerinnen, nach ihrem Titelgewinn: „Wir sind happy über den Sieg, besonders weil wir auf dem Court ein paar Probleme hatten mit dem Wind und unserem Spiel. Aber wenn es drauf ankam, waren wir da und sind überglücklich, dass wir gewonnen haben. Wir freuen uns schon auf die World Padel Tour. Wir sind beide voll berufstätig und dort gehen dann richtige Profis an den Start. Mal sehen, was da geht für uns.“
 
Die beiden Gewinnerteams erhielten nicht nur 1.250 Euro Siegprämie, sondern u.a. eine Wildcard zur Qualifikation für das World Padel Tour (WPT) Event in Düsseldorf, bei dem die internationale Spitze aufschlagen wird.
Auch Johannes Lindmeyer und Matthias Wunner haben sich einen Platz für die Quali im September gesichert. Deutschlands bestes Padel-Duo holte sich in Hamburg den Titel mit 4:6, 6:4, 10:8 in der Herrenkonkurrenz und damit die WPT-Wildcard.
 
Die beiden WM-Teilnehmer hatten es nicht leicht gegen Vincent Jülich und Daniel Lingen – schließlich standen im Finale vier deutsche Nationalspieler auf dem Generali Center Court. Die amtierenden deutschen Meister sagten nach der Partie: „Das war ein ziemliches Up and Down. Im Matchtiebreak lagen wir sogar schon mit einem Doppelbreak hinten. Entsprechend froh sind wir, dass wir das Ding noch geholt haben.“
Nach dem Leuchtturmevent in der Active City Arena warten in den kommenden Monaten weitere Padelhighlights auf das deutsche Top-Team: „Dass die Word Padel Tour nach Deutschland kommt, ist ein riesiger Meilenstein für den Sport. Wir hoffen natürlich, dass in Düsseldorf viele deutsche Fans am Start sind und uns supporten. Jetzt steht aber erstmal eine intensive Trainingswoche an, ehe es für das Team Deutschland zu den European Games nach Krakau geht. Wir sind super stolz, dass wir da Deutschland vertreten können.“

Auch für den DTB steht in der nächsten Zeit im Bereich Padel viel auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Beratungspartner padelBOX arbeitet der Verband an professionellen Strukturen für die aufstrebende Sportart. Besonders im Infrastrukturausbau, Spielbetrieb und in der Ausbildung wird viel passieren. Damit in Deutschland die aktive Padel-Community weiter wachsen kann, sind ausreichend Padelcourts nötig. Ab Herbst 2023 soll es vom DOSB anerkannte Aus- und Fortbildungsangebote für Trainer:innen geben. Für 2024 ist der Einstieg in den offiziellen Ligaspielbetrieb geplant. „Die deutschen Tennisclubs sind offen dafür ihre Angebote zu erweitern und so neue Zielgruppen anzusprechen. Viele Vereine erkennen, dass Padel eine Chance ist und wir wollen sie unterstützen. Padel soll sich dabei eigenständig aber in enger Anknüpfung an die Tenniscommunity entwickeln“, sagt Dr. Sebastian Projahn. 

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