Jan-Lennard Struff über UTS-Event: "Es wird eine großartige Show"

Süwag Energie Arena. 18.-20. Oktober. Die UTS kommt mit Tennis der anderen Art zurück nach Frankfurt - und der Deutsche Jan-Lennard Struff, alias "The Thunder", ist auch dabei.
Internationale Turniere
UTS
„The Thunder“ Jan-Lennard Struff beim Einlauf in die Frankfurter Süwag Energie Arena. 

Beim Frankfurter UTS-Event vom 18. bis 20. Oktober will Jan-Lennard Struff Flagge zeigen, eine starke Performance liefern. Als Lokalmatador mit dem markigen Beinamen „The Thunder“, der es bestenfalls gegen jeden Kontrahenten so richtig donnern lässt. „UTS ist ein Superformat, ein geiler Wettbewerb“, sagt der 34-jährige Warsteiner, der aktuell in der Weltrangliste auf Platz 39 positioniert ist. „Die Stimmung ist überragend, das Ganze hat eine coole Atmosphäre.“ In der Gruppe A bekommt es Struff mit US-Aufsteiger Ben Shelton (The Mountain), Italiens Trickspieler Lorenzo Musetti (The Illusionist) und Frankreichs Charismatiker Gael Monfils (La Monf) zu tun. Struffs erste Herausforderung auf dem Centre Court der Frankfurter Süwag Energie Arena ist das Duell mit Shelton am Eröffnungsfreitag um 18 Uhr. 

Seit dem 18. Lebensjahr ist Struff, dieser harte Arbeiter mit dem kräftigen Wumms, schon berufsmäßig im Tennis unterwegs, 2013 bestritt er sein erstes Spiel auf der professionellen ATP Tour. Elf Jahre musste er dann warten, um endlich verdienten Lohn für seine Mühen einfahren zu können – am 21. April 2024, beim 218. Turniereinsatz, konnte er im Münchner Iphitos Club erstmals einen Pokal als Siegertyp in die Höhe stemmen. 434 Matches dauerte dieser ganz lange Marsch durch die Tennis-Institutionen, eine Wegstrecke gepflastert mit vielen Tiefen, Rückschlägen, Enttäuschungen, Verletzungspech. Aber eben auch mit einem späten, kaum noch vermuteten Aufschwung, mit dem gefestigten Platz in der engeren Weltspitze. „Wie viele Sportler in Deutschland“, so fragte da Tennislegende Boris Becker mit Blick auf den langjährigen Globetrotter, „können von sich behaupten, unter den 30 Besten des Planeten gewesen zu sein?“

An Struff können sich viele im deutschen Tennisbetrieb ein Beispiel nehmen und, wie Bundestrainer Michael Kohlmann findet, „eine Scheibe abschneiden“: „Jan-Lennard ist einer, der jeden Tag besser werden will. Der im Training keine Sekunde verschenkt.“ Auch unter Kohlmanns Anleitung und Beobachtung bei den Länderspielen entwickelte Struff oft ganz besondere Qualitäten, er rettete das Davis Cup-Team auch schon mal beinahe im Alleingang vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit. Lebenslanges Lernen, die Bereitschaft, das eigene Spiel zu reformieren und neu zu erfinden, zeichneten den 34-jährigen Veteranen aus, sagt Altmeister Tommy Haas, inzwischen Turnierdirektor des Megaevents im kalifornischen Indian Wells: „Ich bin ein Riesenfan von ihm.“ 

Wer den zweifachen Familienvater Struff heute spielen sieht, erkennt ihn kaum noch wieder. Denn der 1,96-Meter-Hüne war in jüngeren Profijahren, wie er selbst sagt, „oft ein ganz anderer Typ“. Einer mit zu viel Phlegma, zu viel Genügsamkeit und einer schlechten Körpersprache. Über viele Saisons arbeitete der Ü30-Akteur gemeinsam mit dem scheidenden Coach Carsten Arriens an seinem Wettkampf-Charakter, an der Standfestigkeit in kritischen Situationen, an größeren Zielen gegen große Gegner. „Struffi“ nennen ihn alle im Wanderzirkus zwar immer noch, es klingt ein bisschen niedlich und lustig. Man lacht auch gern über den trockenen, lakonischen Humor des Sauerländers, aber der Spaß mit ihm auf den Courts ist für die Gegner und deren Anhang längst vorbei. Struff ist zur Autorität geworden, zum Mann, der Respekt und Anerkennung in ganzer Kollegenbreite genießt. 

„Konsequenz und Courage“ seien Struffs Fundament beim Boom jenseits der Dreißig, sagt sein künftiger Allein-Übungsleiter Marvin Netuschil. „Er muss sich vor niemandem verstecken, wenn er die richtige Mentalität und Intensität auf den Platz bringt.“ An dieser Einstellung bestehen neuerdings keine Zweifel, Struff hatte sich diesbezüglich vor ein paar Jahren mal selbst zur Ordnung gerufen und kategorisch festgestellt: „Hey, das reicht nicht, was du bringst. Du musst härter zu dir selbst werden.“ Nun macht er gern auch mal das Unmögliche möglich – und nicht etwa umgekehrt. 

Und nun, das große Donnern in Frankfurt, beim UTS-Spektakel in der Süwag Energie Arena. Struff fühlt sich nach überstandenen Verletzungsproblemen gerüstet für die Prüfung, freut sich auf die alternativen Duelle und die „Riesenstimmung“: „Es wird ganz sicher eine großartige Show für die Zuschauer.“ Was er am meisten schätzt an UTS, beantwortet Struff so: „Es ist die Nähe, die wir hier zu den Fans haben. Die Ungezwungenheit, Lockerheit des ganzen Wettbewerbs. Und die Ernsthaftigkeit, mit der jeder Spieler rangeht.“

TICKETS
Tickets für UTS Frankfurt vom 18. bis 20. Oktober 2024 in der Süwag Energie Arena sind unter uts.live zu erwerben.

Artikel teilen

Aktuellste News

Frontansicht des Landesleistungszentrum des HTV in Offenbach

HTV-Strukturreform – Zielgerade in Sicht

Aufwärtstrend hält an: HTV mit erneutem Mitgliederzuwachs

„The Thunder“ Jan-Lennard Struff beim Einlauf in die Frankfurter Süwag Energie Arena. 

Jan-Lennard Struff über UTS-Event: "Es wird eine großartige Show"