Bei der 4. TNB-Convention steht das Thema „Der Tennissport der Zukunft“ im Mittelpunkt

Die 4. TNB-Convention am 11. November im Landesausbildungszentrum des TNB in Bad Salzdetfurth war ein voller Erfolg und bot einen ganzen Tag lang Inspiration für Ehrenamtliche, Trainer und Tennis-Interessierte. Hochkarätige Referenten aus unterschiedlichen Sportarten präsentierten spannende Themen. Getreu dem Leitsatz „Wer still steht, der geht zurück“, ging es um die Zukunft des Tennissports, um neue Ansätze und auch Einblicke aus anderen Sportarten.
Convention
Tennisverband Niedersachsen-Bremen
Einblick in die Convention 2023

„Das war eine gelungene Veranstaltung, man hat richtig gemerkt, dass es gut bei den Teilnehmern ankam“, freute sich Fabian Flügel, Teamleiter Vereins- und Sportentwicklung, der zusammen mit Hans-Immo Müller, Teamleiter Bildung, als Moderator durch den Tag führte.

Die bis dato letzte Convention fand bereits im Jahr 2018 statt. Eigentlich sollte es immer ein Zwei-Jahres-Rhythmus sein, 2020 wäre also die nächste gewesen“, erklärt Flügel. Tatsächlich aber vergingen nun sogar fünf Jahre zwischen der dritten und der vierten Convention, der Grund wie bei so vielen Dingen, die in den vergangenen Jahren aus dem Rhythmus gekommen sind: Die Corona-Pandemie. 

Für viele Veranstaltungen wurden während der Pandemie virtuelle Ausweichmöglichkeiten geschaffen, Konferenzen und Sitzungen wurden in den digitalen Raum verlagert. Bei der TNB-Convention gestaltete sich dies allerdings schwierig, wie Flügel erläutert: „Wir sehen die Convention als eine absolute Präsenzveranstaltung. Sie lebt davon, dass man neue Leute trifft, miteinander ins Gespräch kommt und sich vernetzt.“ Das habe sich auch dieses Mal wieder gezeigt.

„Die Pausen zwischen den einzelnen Themenblöcken wurden auf jeden Fall bestens genutzt“, berichtet der Teamleiter Vereins- und Sportentwicklung mit einem Lachen.

Auch das inhaltliche Feedback, so konnte Flügel berichten, sei sehr gut gewesen: „Ich denke, wir haben für beide Zielgruppen gute Ansätze gefunden.“ Während in der großen Halle die Themen im Mittelpunkt standen, die für die Trainer und Übungsleiter von höherem Interesse waren, ging es im Seminarraum vor allem um Dinge, mit denen sich die Ehrenamtlichen in den Vereinen beschäftigen.

Den Kick-Off gestalteten zunächst die beiden Moderatoren mit einer auch optisch dargestellten Diskussion, bei der zwischen Innovation und Tradition die Bälle hin- und her gespielt wurden. „Wir haben am Anfang konträre Positionen eingenommen, ich war in diesem Fall der Traditionalist“, erzählt Flügel. Von den gegenüberliegenden Grundlinien näherten sich die beiden über Argumente immer weiter an und gingen nicht nur inhaltlich immer weiter aufeinander zu, ehe am Netz schließlich der Handshake folgte. „Das war auf jeden Fall eine etwas andere Form des Einstiegs, kam aber gut an“, freute sich Flügel. Die Botschaft hinter dem Dialog jedenfalls war klar verständlich: Man muss sich beständig weiterentwickeln, ohne dabei jedoch die Wurzeln zu vergessen.

Im Anschluss starteten die verschiedenen Workshops und Fortbildungen. Einen Blick über den Tellerrand gab es zum Beispiel durch Gäste aus dem Golf. Hier wurden digitale Tools und Technologien vorgestellt wie zum Beispiel das Videotool. Im Golf ist es längst etabliert, dass ein Ball auf eine große Leinwand geschlagen wird und dank der genauen Analyse des Schlags die anschließende Flugbahn berechnet wird. Eine Technologie, die für Tennisspieler ebenfalls interessante Möglichkeiten beim Training bietet. Aber auch Themen wie DTB-Kindertennis, Ball- und Bewegungswelt oder Neuroathletik standen auf dem Plan und stießen bei den Trainern auf viel Interesse. „Ich werde mir jetzt im Nachgang erst einmal die ganzen Videos angucken, um alles mitzunehmen. Selbst war ich die meiste Zeit nämlich im Seminarraum dabei“, erzählt Flügel.

In besagtem Raum standen Workshops für die Ehrenamtlichen im Mittelpunkt. Ein Highlight war das Referat von Vanessa Nord zum Thema Nachhaltigkeit. Die Sportmanagerin hat an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter studiert, inzwischen ist sie in Frankfurt zu Hause und berät Verbände, Vereine und Sportveranstalter. „Gerade bei diesem wichtigen Thema gab es für die Vereine viele kleine Impulse, die sie auch schnell umsetzen können“, sagt Flügel.

Spannende Einblicke in den Bereich Paddle-Tennis gab es von Erik Trümpler vom Barrier Tennis-Club, Megatrends der Tennis-Zukunft standen beim Wirtschaftswissenschaftler Dr. Jan-Philip Maaß-Emden im Fokus. Auch neue Spiel- und Turnierformate wie der FränkiCup und innovative Vereinskampagnen wurden vorgestellt.

Der Themenbereich „Alternative Platzbeläge“ wurde ebenfalls beleuchtet. „Man muss eben schauen, was in den kommenden Jahren Sinn macht. Asche ist aus verschiedenen Gründen eigentlich nicht mehr die Zukunft“, fasst Flügel zusammen. Punkte wie Pflege, Wasserverbrauch und Herstellung spielen hier eine Rolle. „Wir brauchen in diesem Bereich Lösungen. Für die Teilnehmer war das teilweise ein echter Wachrüttler, auch wir als Verband sind an diesem Thema dran.“

In einer Gesprächsrunde am Nachmittag trafen Gäste aus verschiedenen Sportarten aufeinander und gaben ihre Erfolgsrezepte für eine zukunftsfähige Vereins- und Trainingsarbeit preis. Die Teilnehmer waren allesamt hochkarätig gewählt. Neben der Grand Slam-Siegerin Anna-Lena Herzgerodt, die inzwischen als Trainerin quasi die Seite gewechselt hat, vertrat auch Maik Burlage, Co-Founder und CEO von Wingfield, die Stimme des Tennis. Das Start-Up ist auf dem besten Weg, die Welt des Tennissports zu revolutionieren und zu digitalisieren. Hinrich Arkenau war acht Jahre als Profigolfer unterwegs, seit dem Sommer 2022 ist er Geschäftsführer im Golf-Verband Niedersachsen-Bremen. Basketball-Guru Liviu Calin, Assistenztrainer des deutschen Bundesligisten Basketball Löwen Braunschweig und Entdecker von Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder, fungierte als Stimme des Mannschaftssports. Komplettiert wurde die Runde von Reiner Beushausen, Vizepräsident und Leiter des Ressorts Vereins- und Sportentwicklung im TNB.

Moderiert wurde die Talkrunde von Stephan Hox, der bekannten Sport-Stimme bei Radio 21.

Die Vereinsmesse "Marktplatz der Möglichkeiten" lud neben dem Vortrags-Programm zur Information über innovative Produkte und Dienstleistungen ein, die die Vereinsarbeit bereichern können. Am Rand der Convention stand zudem Nicolas Sanchez de la Torre, für die Inklusions- und Vereinsberatung zuständig, den Vereinsvertretern in 20-minütigen Beratungsslots zur Verfügung. Oft ging es dabei um Fördermittel, die Anträge wurden teilweise noch vor Ort ausgefüllt und fertig gemacht. „Das Angebot wurde sehr gut angenommen, die Slots waren komplett ausgebucht. Nicholas steht allen Vereinen aber natürlich auch jetzt jederzeit zur Verfügung“, beruhigt Flügel.

Für die Teilnehmer, da ist sich der Teamleiter sicher, gab es über den ganzen Tag verteilt viele Aha-Erlebnisse. „Wir wollen auf der Convention auch vermitteln, dass Vereinsarbeit Spaß macht. Als TNB stehen wir den Ehrenamtlichen in den Vereinen dabei natürlich zur Seite“, unterstreicht Flügel, der den ganzen Tag über eine positive Aufbruchsstimmung spürte. „Wir sind bei unserer Arbeit letztlich auch auf die Ehrenamtlichen angewiesen, von daher war es schön, dass die Resonanz da war. Bei der Teilnehmerzahl lagen wir auf dem Niveau von 2018“, berichtet er.

Gerade in den letzten Wochen vor dem eigentlichen Event habe die Zahl der Anmeldungen noch einmal stark angezogen. Eine Aktion, die besonders gut angenommen wurde, war das Mitfahrer-Angebot. Dabei zahlte nur der jeweilige Fahrer eines Autos den Teilnehmergebühr, die Mitfahrenden konnten kostenlos teilnehmen. „Das hat viel gebracht und entspricht ja auch dem Thema Nachhaltigkeit. Der höchste CO2-Ausstoß in unserer Sportart entsteht tatsächlich durch die Reisen, ob zum Training, zu Punktspielen oder eben zu Fortbildungen“, erklärt Flügel.

Für ihn ist die Convention nach dem eigentlichen Veranstaltungstag übrigens noch lange nicht vorbei, schließlich steht noch die Nachbereitung an. „Alle Teilnehmer bekommen zum Beispiel noch E-Mails, in denen sie an die jeweiligen Themen erinnert werden und gefragt werden, was eventuell schon umgesetzt werden konnte oder was in Zukunft geplant ist“, hält Flügel weiterhin den Kontakt. Einen Denkanstoß zu bekommen sei eben das Eine, ihn letztlich auch in der alltäglichen Vereinsarbeit umzusetzen aber das Andere.

„Viele strahlende Gesichter am Ende des Tages haben uns verraten, dass die TNB-Convention auch in diesem Jahr wieder positiv angenommen wurde“, freute sich auch TNB-Vizepräsident Reiner Beushausen. „Gemeinsam mit tollen Referenten entstand ein wirklich interessanter Austausch. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe der TNB-Convention und bedanken uns bei allen Teilnehmern, Referenten und Sponsoren für den gelungenen Tag!“

Wer sich jetzt ärgert, diesen tollen Tag in Bad Salzdetfurth verpasst zu haben, kann sich zumindest schon auf die 5. TNB-Convention freuen. Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch ein wenig, der normale Rhythmus sieht die Veranstaltung erst für das Jahr 2025 vor.

Ansprechpartner
Teamleiter Vereins- und Sportentwicklung
Artikel teilen