Deutschen Senior:innen Meisterschaften aus der Perspektive eines Spielers: „Frustriert und enttäuscht ging es unter die Dusche“

Meine Name ist Philipp Born, ich werde im März 40 und habe am vergangenen Wochenende bei den 56. Nationalen Tennis-Hallenmeisterschaften von Deutschland in der Altersklasse der Herren 30 teilgenommen.
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Philipp Born
Symbolbild Tennis: Nahaufnahme von einem Tennisspieler in der Halle *** Symbol image tennis close up of a tennis player in the hall Copyright: xx

Warum als fast 40-jähriger bei den „jungen Hüpfern“ der 30iger? Weil diese Konkurrenz als eine der Wenigen auf (dem von mir geliebten) Hartplatz und nicht auf (dem von mir ungeliebten) Teppich in der Tennishalle des TVN in Essen stattfanden. Also eine bewusste Entscheidung gegen jüngere Gegner dafür aber auf meinem Lieblingsbelag zu spielen. Nachdem ich in den letzten 10 Jahren vielfach an den Deutschen Meisterschaften der Herren 30/35 sowohl im Sommer in Worms als auch im Winter in Karlsruhe teilgenommen hatte, war es für mich als Kölner wunderbar die DM dieses Mal in der Nähe zu haben. Und dann auch noch das erste Mal mit allen Altersklassen zusammen auf einer Anlage, sogar bis zur Altersklasse der Herren über 90 (!) Jahre! Leider bekam ich diese Ausnahmeathleten aufgrund unterschiedlicher Spieltermine nicht zusehen.

Ich freute mich, nach einer bis hierhin sehr erfolgreichen Wintersaison, auf die Herausforderung bei den DM, die unter anderem die Besonderheit mit sich bringen den 3. Satz nicht wie sonst mittlerweile üblich als Champions-Tiebreak zu spielen, sondern diesen 3. Satz komplett auszuspielen.

Mit Selbstvertrauen und viel Vorfreude fuhr ich Donnerstagabend also nach Essen. Die DM waren auch hier in Essen professionell und gut organisiert und es machte direkt wieder Freude viele Bekannte zu sehen, auch wenn so direkt vor dem eigenen Match nicht viel mehr als eine freudige Begrüßung möglich war.

Die Auslosung meinte es auch gut mit mir, bekam ich es doch „nur“ mit einer LK2,7 zu tun (ich selbst habe aktuell eine 2,5), hätte also schlimmer kommen können. Zudem wäre nach einem siegreichen Auftakt ein Tag Pause gewesen und die nächste Runde erst am Samstag gewesen. Gute Aussichten also.

Nach gutem Warm-up startete ich sehr gut und mir gelang es meinen Gegner, der wiederum deutliche Startschwierigkeiten auf dem für ihn ungewohnten Hartplatz hatte, zu dominieren. Der erste Satz ging nach 30 Minuten mit (einem etwas zu deutlichen) 6:0 an mich. Im zweiten Satz kam mein Gegner besser ins Spiel, wir hielten unsere Aufschläge bis zum 3:3, bis ich mich mit einem Doppelfehler und zwei leichten Fehlern quasi selbst breakte. Im folgenden Aufschlagspiel war ich tatsächlich dran am direkten Re-Break, zog mir allerdings bei einem schnellen Richtungswechsel und Sprint eine heftige Wadenzerrung zu. Nachdem ich in meinem Aufschlagspiel bei 3:5 und dem folgenden Aufschlagspiel meines Gegners bei 6:0, 3:6, 0:0 es noch probierte, merkte ich leider, dass die verletzte Wade kein weiterspielen erlaubte.

So endete meine DM bitter mit einer Aufgabe zu Beginn des dritten Satzes…Frustriert und enttäuscht ging es unter die Dusche und nach Hause. Sehr schade, hatte ich mir doch mehr erhofft und mich vor allem auf das Wiedersehen mit so vielen Bekannten aus der Tennisszene gefreut. Jetzt heißt es erstmal Pause und Reha für die Wade und dann hoffentlich wieder im Sommer angreifen…

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