Was ist heutzutage möglich, anhand von Daten herauszufinden?
Wir arbeiten sehr viel im Jugendbereich mit Akademien zusammen, um die Kommunikation zwischen Trainer:innen und Spieler:innen zu verbessern. Ich glaube, dass es in den vergangenen Jahren nicht möglich war, in Bereichen, die nicht zum Spitzensport gehören, automatisiert Daten zu erheben. In den Grand Slams hatte man Daten über „Hawk-Eye“, aber niemand anders hatte Daten. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Es gibt Technologien, die dies automatisierbar möglich machen. Die Tools, die langfristig nur für die absolute Spitze verfügbar waren, werden jetzt zugängig für den Amateur- und Jugendbereich.
Wie lassen sich diese Daten genau erheben?
Wingfield bietet ein Kamerasystem und zwei Highspeed-Kameras, die auf dem Platz stehen. Dann haben wir eine Software, die Zusammenhänge sehr schnell über künstlich intelligente Modelle erkennen kann. Wir analysieren die Schläge, die Positionen der Spieler, die Geschwindigkeiten und bereiten diese für Trainer und Spieler auf.
Welche Fortschritte sind in den nächsten Jahren möglich?
Die letzten Jahre waren darauf ausgelegt, es so einfach wie möglich zu machen, Daten zu erheben. In den nächsten Jahren wird es darum gehen, die Analyse der Daten so einfach wie möglich zu machen. Jetzt gerade zeigen wir Statistiken grafisch an, aber die Analyse findet noch vom Coach statt. Wir werden automatisieren, dass auch die Analyse über eine Software läuft und dass ich mich als Trainer damit nicht mehr beschäftigen muss. Ich muss diese Erkenntnisse, also die Antwort darauf, was besser werden muss, nicht mehr selbst liefern. Dies sagt mir das Produkt und ich kann mich als Trainer:innen auf die Umsetzung des „Wie“ konzentrieren. Der Fokus liegt dann auf der Zieldefinition und der Trainingsplanentwicklung.