Oscar Otte: „Den Abend vor dem Match schlecht schlafen. Das fehlt mir“

Im Juni 2022 erreichte Oscar Otte mit Platz 36 seine höchste Weltranglistenplatzierung. Nach vielen verletzungsbedingten Rückschlägen steht er aktuell auf Platz 827 im ATP-Ranking und arbeitet an seinem Comeback. Im tennis.de-Interview spricht er über seine aktuelle Verfassung, seine Ziele und was ihn antreibt.
Mitfiebern
Deutscher Tennis Bund
Stuttgart, Tennis BOSS OPEN 2023, Oscar Otte  GER  *** Stuttgart, Tennis BOSS OPEN 2023, Oscar Otte GER

Oscar, im November 2024 musstest du dich einer Operation an der Achillessehne unterziehen. Wie geht es dir aktuell?

Mir geht es ziemlich gut. Seit der vergangenen Woche stehe ich auch wieder auf dem Tennisplatz. Aktuell spiele ich jeden zweiten Tag so 30 bis 45 Minuten Tennis. Parallel dazu mache ich gezieltes Aufbautraining mit meinem Fitnesstrainer und Physiotherapie. Bislang läuft es echt gut und ich habe mir das Ziel gesetzt, dass ich etwa in zwei Monaten wieder beginnen kann, Turniere zu spielen. Ansonsten hatte ich die letzten Wochen natürlich etwas mehr Zeit, mich mehr um meine kleine Familie zu kümmern oder auch die Dinge nachzuholen, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen sind. Aber jetzt fängt der Ernst des Lebens wieder an und darauf freue ich mich.

Was treibt dich weiter an?

Meine Motivation ist aktuell, beziehungsweise auch schon vor der Operation wieder sehr hoch. Dadurch, dass die letzten zwei Jahre mit vielen Verletzungen eher Medium für mich verlaufen sind, habe ich das Gefühl, dass ich noch eine Menge im Tank habe. Ich werde jetzt 32 und ein paar Jahre möchte ich schon gerne noch spielen. Mit meinem Protected Ranking von 614 werden das natürlich erstmal wieder kleinere Turniere sein, aber das macht mir nichts aus.  Ich habe einfach Lust wieder in die weite Welt hinaus, den Leistungsdruck spüren und den Abend vor dem Match schlecht schlafen. Das fehlt mir.

Wie bist du während der langen Pause positiv geblieben?

Immer geduldig und positiv zu bleiben ist natürlich schwierig. Dafür braucht man ein Umfeld, das einen immer wieder unterstützt und antreibt. Ich war jetzt sehr lange raus. Mein letztes Turnier war Eastbourne 2024, eine Woche nach Halle. Durch die lange Verletzung habe ich auf jeden Fall gelernt, die kleinen, alltäglichen Dinge abseits des Tennisplatzes wieder viel mehr zu schätzen und wahrzunehmen. Auch wenn es vielleicht banal klingt, aber die Erkenntnis, dass Gesundheit das Wichtigste ist, wird einem durch eine so lange Zwangspause noch einmal ganz deutlich vor Augen geführt. 

Artikel teilen

Aktuellste News

DTB-Vizepräsident Jan Hanelt mit Tennis Europe President Henrik Thorsøe Pedersen.

Tennis Europe: Auszeichnung für deutsches Seniorentennis

DTB und Head: Eine starke Partnerschaft.

DTB und Head verlängern erfolgreiche Partnerschaft bis 2027

Unsere Weltmeisterinnen

Deutsche Damen holen Doppel-Gold bei Team-WM