Seit vielen Jahren finden die Winter-Bezirksmeisterschaften an zwei aufeinander folgenden Wochenenden in Bochum statt - so auch diesmal. Insgesamt wurde auf acht Hallenplätzen in drei unterschiedlichen Vereinen gespielt: Neben dem SV Langendreer 04, wo auch alle Endspiele über die Bühne gingen, waren ebenfalls der TC BW Harpen und der TC RW BO-Werne Spielorte. Da alle drei Vereine über den identischen Bodenbelag verfügen und binnen weniger Fahrminuten zu erreichen sind, hat sich dieses Konzept erneut bewährt.
Mit 120 Spielerinnen und Spielern, die in zwölf Kategorien antraten, lag die Gesamtmeldezahl zwar leicht unter dem Niveau des Vorjahres, doch tat dies der Qualität der Begegnungen keineswegs einen Abbruch. Im Gegenteil: Da in einigen Disziplinen Gruppenspiele durchgeführt wurden, konnten hochkarätige Spiele bereits am ersten Turniertag verfolgt werden und die Spannung hielt bis zum Ende. So konnten Heiko Krieger und Stefan Schneider, die an allen vier Turniertagen für den Ablauf zuständig waren, auch die 13. Hallen-Bezirksmeisterschaften in Ruhr-Lippe ausschließlich positiv bewerten.
Vor allem das Feld der Herren wusste zu überzeugen und bot mit 30 Meldungen auch die mit Abstand größte Masse an Spielern. Als deutlicher Favorit ging Lokalmatador Nino Toto (TC Südpark Bochum/DTB 79) ins Rennen und hatte wenig Mühe, das Endspiel zu erreichen. Nach einem Freilos und zwei klaren Siegen im Achtel- und Viertelfinale musste die Nummer vier des Feldes, Jaron Deubler, bereits in der frühen Phase der Partie aufgeben. Ebenfalls bemerkenswert deutlich erreichte Anton Oliukha (TC BW Soest/DTB 455) das Finale. Dabei warf er zunächst die Nummer drei, Julius Seitz, als auch den an zwei gesetzten Julius Haus glatt in zwei Sätzen aus dem Turnier. Das Endspiel ging dann mit 6:3, 6:4 an den über zwei Meter großen Nino Toto, dessen krachend schnelle Aufschläge Kryptonit für den Turniersieg waren.
Im Feld der Damen, das mit zwölf Meldungen kleiner ausfiel, machten vor allem die jungen Wilden auf sich aufmerksam. Gerade in der unteren Hälfte kam es zu Überraschungen. Die erst zwölfjährige Leana Askeridis (TuS Ickern) gewann das Viertelfinale gegen die Nummer zwei der Setzliste, Clara Bruning, in zwei Sätzen. Für noch mehr Aufsehen sorgte allerdings Finnja Isbruch (TC BW Castrop 06/DTB 456), die nicht zu den vier gesetzten Spielerinnen des Feldes gehörte, zunächst aber die Nummer drei, Megan Latifaj, und anschließend Askeridis ohne Satzverlust besiegen konnte. Somit standen sich im Endspiel mit Finnja Isbruch und Zara Sophie Comia (TC GW Herne/DTB 241) eine 13- und eine 15-jährige gegenüber. Auch Comia war recht ungefährdet in das Finale eingezogen. Letztendlich setzte sich Isbruch in einer phasenweise sehr umkämpften Begegnung mit 7:6, 6:3 durch.
Herren 30: Weder die Nummer eins, Peter Popper, noch die Nummer zwei, André Albert, konnten das Endspiel erreichen, da beide im Halbfinale in Christian Schwabe (TC GW Bochum) bzw. Marc Bäumer (TC BW Harpen) ihre Meister fanden. Das Finale zwischen den beiden Senkrechtstartern blieb bis zum letzten Ballwechsel spannend und am Ende setzte sich der leicht favorisierte Schwabe mit 3:6, 6:0, 11:9 durch.
Herren 40: Zum Turnier hatten sich vier Spieler mit nahezu identischer LK-Position angemeldet und demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass es bis zum Finaltag spannend blieb. Die Turnierleitung war gut beraten, die letzten beiden Begegnungen der Gruppe parallel anzusetzen und tatsächtlich hatten nach dem letzten geschlagenen Ball gleich drei Spieler jeweils zwei Siege und eine Niederlage auf ihrem Konto. Das bessere Satzverhältnis kürte schließlich Marc Schemmer (TC Holzwickede) zum Bezirksmeister und Mike Schänzer (TC RW Waltrop) zum Vize.
Herren 50: Mit exakt 16 Teilnehmern war die Disziplin gut bestückt und es gab mit Christian Wöbeking (TuS 09 Erkenschwick) einen Turniersieger, der ungesetzt antrat, alle seine vier Begegnungen jedoch nahezu im Schnelldurchgang für sich entschied. Bereits im Halbfinale hatte Wöbeking dem topgesetzten Michael Stork keine Chance gelassen und ging auch im Finale gegen die Nummer zwei, Achim Fränkle (TC Kirchhörde) mit 6:2, 6:0 als Sieger vom Platz.
Herren 55: Auch hier schaffen es Patrick Artzen und Carsten Brosch, die an eins bzw. zwei gesetzt waren, nicht ins Endspiel. In der oberen Hälfte hatte sich Martin Beckschulze (TuS 59 Hamm) durchsetzen können, in der unteren Thomas Brand (TC RW Hagen), der das Finale durch drei glatte Siege erreichen konnte. Letztendlich setzte sich Beckschulze durch Aufgabe mit 6:3, 4:2 durch.
Herren 60: Hier ging der Bezirksmeistertitel an Jörg Artmann (Recklinghäuser TG). Artmann hatte sich im Semifinale hauchdünn nach Match-Tiebreak gegen Frank Hill durchgesetzt. Sein Endspielgegner war Thomas Osburg (TV Erwitte 1951), dem im Halbfinale ein Sieg gegen den topfavorisierten Ralf Ziegler gelang. In einem leider dann doch sehr einseitigen Finale gewann Artmann 6:0, 6:0.
Herren 65: Bezirksmeister wurde Rolf Makowski (TC Marl 33), der auf seinem Weg zum Titel allerdings in der ersten Runde erst mit 11:9 im Match-Tiebreak gegen Robert Tietjens erfolgreich war. Sein Endspielgegner war der ungesetzte Richard Schlicker (BSG GWH Hattingen), der das Finale nach zwei hart umkämpften Begegnungen erreicht hatte. Makowski setzte sich am Sonntagmorgen mit 6:4/6:1 durch.
Herren 75: In der "Methusalem"-Disziplin sollte ursprünglich ein Viererkästchen gespielt werden, doch nach einer verletzungsbedingten Absage reduzierte sich das Feld auf drei Spieler und letztendlich war es auch der favorisierte Karl-Heinz Haude (TG RW Hattingen), der das nominelle Endspiel gegen Moufid Chneker (TC GW Herne) mit 6:4, 6:1 für sich entscheiden konnte.
Damen 40: In einer kleinen Dreiergruppe erspielten Melanie Suchhardt (TC Kamen-Methler) und Kerstin Lindner (TC Rechen Bochum) die Bezirksmeisterschaft. Suchhardt musste sich gegen Lindner, die viel Gegenwehr zeigte, strecken, gewann allerdings 6:4, 6:4.
Damen 50: Hier gab es ein Viererkästchen, in der alle Spielerinnen ein gutes Niveau zeigten. Ähnlich wie bei den Herren 40 konnte die Bezirksmeisterschaft auch erst am finalen Sonntag ermittelt werden. Sie ging an Katja Lutz (TC Eintracht Dortmund), die alle drei Spiele gewann, darunter auch die Partie gegen die Vize-Bezirksmeisterin Britta Neumann (TC BW Harpen) mit 6:0, 3:6, 10:8.
Damen 65: Die sechs gemeldeten Spielerinnen spielten zunächst in zwei Dreiergruppen. In diesen setzten sich Elisabeth Hammelstein (ATV Dorstfeld) und Ula Fichtner (TC Reken) durch, wobei Fichtner gegen Ute Brückner erst mit 10:8 im Match-Tiebreak erfolgreich war. Das finale Duell gewann Hammelstein mit 6:2, 6:4.