Heike Albrecht-Schröder, amtierende Deaflympicsmeisterin, wurde ihrem Ruf gerecht. Sie zeigte während der Wettkämpfe eine starke, durchweg stabile und überzeugende Form und holte sich unangefochten den diesjährigen Titel – ein verdienter Sieg für engagiertes und intensives Training.
Das Herren-Doppel Breitenberg/Kaufmann erfüllte ehrgeizig und mit kämpferisch durchschlagendem Einsatz alle in sie gesetzten Erwartungen. Das Duo, das bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr neu zusammengefunden hatte, ergänzt sich perfekt und belohnte sich für die ambitionierte Vorbereitung mit dem Titel. Erstmals seit Jahren kam das jahrelang unschlagbare Mixed Breitenberger/Albrecht-Schröder mit Bronze nach Hause.
Einmal mehr dreht sich das Tennis Karussell, der Italiener Caretta, neu auf den Courts im internationalen Gehörlosen-Tennis kommt, spielt und siegt, Smedek aus Tschechien – Topfavorit der EM wird aus dem Turnier gekegelt, Grave, der neue französische Partner an Laurents Seite, ist auch im Einzel und im Mixed eine neue und gefährliche Konkurrenz.
Ab den Viertelfinals fielen die Entscheidungen bei viele Matches bei den Herren immer knapper aus – die Leitungsdichte ist enorm, ebenso der Kampfgeist. Vor allem der junge Kaufmann aus Deutschland hat alle Anlagen, irgendwann an der Spitze eine Rolle zu spielen, er ist die Hoffnung der deutschen Tennisriege für die Zukunft.
In der Riege der Damen dominierte Albrecht-Schröder, dennoch steigert sich die weibliche Konkurrenz von Meisterschaft zu Meisterschaft, sie schläft nicht, aber das tut auch die deutsche Top-Spielerin nicht.
Die Jungen Wilden – die Opitz-Geschwister behaupteten sich in ihre Altersklasse mit einer soliden Leistung, Mara Opitz machte ihre erste internationale Medaillensammlung mit Gold im Doppel mit der jungen Österreicherin Paula Eder, Silber im Mixed mit ihrem Bruder und Bronze im Einzel komplett – ein Ansporn zu mehr für das Nachwuchstalent.
Zwei weitere Medaillen gingen an die Senioren – Jens Egge holt Gold im Einzel und auch im Doppel gemeinsam mit Herbert Sager.
• Herren-Einzel: Gold - Marco Caretta, Silber - Mario Kargl, Bronze - Olivier Grave
• Damen-Einzel: Gold - Heike Albrecht-Schröder, Silber - Sara Twardowska, Bronze - Katerina Blascikova
• Herren-Doppel: Gold - Breitenberger/Kaufmann, Silber - Laurent/Grave, Bronze - Caretta/Della Betta
• Mixed: Gold - Smedek/Blascikova, Silber - Grave/Vidal, Bronze - Breitenberger/Albrecht-Schröder
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