Fünf Medaillen für deutsche Blindentennis-Athlet:innen bei EM

Vom 16. bis 20. September wurden in Warschau/Polen die Offenen Europäischen Meisterschaften im Blinden- und Sehbehindertentennis ausgetragen. In den Kategorien B1 bis B4 gingen auch acht Spieler:innen aus Deutschland an den Start. Sie konnten insgesamt fünf Medaillen gewinnen.
Mitfiebern
Deutscher Tennis Bund
Michael Löffler

Ein rein deutsches Finale erspielten sich die vollblinden Damen, Kirstin Linck aus Lüneburg und Katja Löffler aus Hamburg, in der Kategorie B1. Fünf Teilnehmerinnen bildeten zunächst eine Gruppenphase, in der jede gegen jede antrat. Hier gewann die erste Partie Löffler im entscheidenden Match-Tiebreak, Linck wurde Gruppenzweite. Beim anschließenden Finale war es andersherum und die Lüneburgerin holte sich den Titel. Spannende Matches, die Lust auf die Anfang November stattfindenden Nationalen Meisterschaften machen.

Zwei Mal Gold für Charlotte Schwagmeier

Gleich zweimal Gold brachte Charlotte Schwagmeier aus Löhne nach Hause. Bei den B3 Damen, insgesamt eine Gruppe aus sieben Teilnehmerinnen, dominierte sie ihre Gegnerinnen und gab im ganzen Turnier nur fünf Spiele ab. Auch die Damen-Doppelkonkurrenz der zusammengelegten Startklassen B2 bis B4 gewann sie ohne nennenswerte Gegenwehr mit ihrer australischen Partnerin Courtney Webeck.

Drei deutsche Herren spielten in der mit 13 Startern zahlenmäßig größten Startklasse der Herren B1 mit: Lars Stetten aus Berlin sowie Bernd Wiebe und Michael Löffler, beide aus Hamburg. Lediglich der aktuelle deutsche Meister Stetten konnte als Gruppendritter noch ins Viertelfinale einziehen, musste sich hier jedoch dem späteren Finalisten Carlos Arbos aus Spanien geschlagen geben.

Sascha zur Borg holt trotz Hochstufung Bronze

Martin Oswald aus Berlin kam bei den Herren B2 leider ebenfalls nicht über die Gruppenphase hinaus. In dieser Klassifizierung hatte eigentlich auch Sascha zur Borg antreten sollen. Doch am Tag vor dem Turnier wurde dieser beim augenärztlichen Klassifizierungsprozess eine Startklasse hochgestuft. Bei den B3 Herren musste er seinen Rhythmus schnell anpassen, denn hier darf für ihn der Ball einmal weniger aufspringen, als zuvor eingeübt. Dennoch konnte er das Turnier mit Bronze abschließen. 

Diese offenen Europameisterschaften, zu denen die polnischen Veranstaltenden recht kurzfristig eingeladen hatten, bilden für viele Blinden- und Sehbehindertentennis-Spieler:innen den Auftakt zu den World Championships der International Blind Tennis Association. Diese finden vom 25. bis 28. September in Italien statt. Es werden rund 150 Athlet:innen aus 25 Ländern erwartet, darunter auch zahlreiche Deutsche.

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