Padel floriert als Sportart in Deutschland. Flächendeckend entstehen neue Courts und vor allem entstehen viele auf den Clubgeländen von Tennisclubs. Der DTB sieht in der Kombination von Padel und Tennis auf einer Tennis-Clubanlage riesige Chancen für beide Sportarten und investiert derzeit in ein großflächiges Konzept zur Padel-Trainer:innen-Ausbildung. Die Zielgruppe sind hauptsächlich Tennis-Trainer:innen, die ihr Wissen um die neue Rückschlag-Sportart erweitern wollen. Aber auch „Padeleros“ (so der spanische Begriff für Padel-Spieler:innen), die bereits über ein gutes Schlagrepertoire im Padel verfügen, sind nach DTB-Ansicht gute Botschafter:innen, wenn sie als Trainer:innen Grundlagen beherrschen, die sich mit der generellen DTB-Philosophie in Einklang bringen lassen. Der Kurs gliedert sich auf in einen Tageskurs mit hohem Praxisanteil sowie ein Online-Modul auf einer digitalen Lernplattform, auf der die Teilnehmer:innen theoretische Einheiten bearbeiten und Videos hochladen. Nur die Kombination beider Lehrgangs-Elemente liefert das Zertifikat zum DTB Padel Assistent:in I.
Sieben Stunden Padel mit hohem Aktivitäts-Anteil
Im Praxisteil des Kurses werden die wesentlichen Bestandteile – Gemeinsamkeiten wie eklatante Unterschiede zwischen Tennis und Padel – sowohl theoretisch als auch immer praktisch durchgegangen. Nach einem für Rückschlagsportarten idealen Aufwärmprogramm geht es an die Grundschläge im Padel. Die unterscheiden sich zum Tennis durch die Tatsache, dass klassische Tennis-Schläge mit hohem Schwunganteil oder etwa dem Topspin-Peitschen-Effekt beim Padel nicht vorkommen. Vielmehr geht es hier um Kontrolle, kurze, präzise Bewegungen, die zum Einstig mit Vor- und Rückhand-Schlägen vermittelt werden, die zunächst am Boden Richtung Scheibe gerollt und in den Folgeübungen geworfen, schließlich geschlagen werden.
Die Teilnehmer:innen lernen, dass im Padel Kontrolle der wesentliche Erfolg für Spielspaß ist. In den nächsten Einheiten stehen der padeltypische Aufschlag, Volleys und Smashes auf dem Trainingsplan. Trainiert wird in Zweiergruppen, die sich die beiden Trainings-Courts, die für den Kurs zur Verfügung stehen, aufteilen. In der Endphase des Technik-Teils werden dann die Grundlagen zum Spiel mit der Scheibe erläutert und trainiert – gerade für gute Tennisspieler:innen mit echtem Umdenken verbunden. Denn ein Tennisball, der vorbeisegelt, ist ein Punkt für den Kontrahenten. Ganz anders im Padel: hier sind „Durchlassen“ und „Stehenbleiben“ oft die bessere Wahl, die wieder zur Kontrolle des Ballwechsels führt. In verschiedenen Partner:innen- und Teamübungen wird anschaulich vermittelt, wie sich die Padel-Technik von der reinen Tennistechnik unterscheidet, dass zwischen den Scheiben der Hammergriff das Maß aller Dinge ist und dass ein Slice beinahe immer passt.
Grundlegendes Taktik-Wissen am Nachmittag
Im zweiten Praxisteil geht es um die Taktik beim Padel, die anders geartet ist als etwa die klassische Taktik im Tennis-Doppel. Lobs, das Spiel über die Scheibe und die ideale Position für die defensive wie auch die offensive Position werden erläutert und in variantenreichen Spielformen trainiert. Beim Padel ist die Netzposition eines Teams entscheidend, denn auch, wenn beim Padel viele Punkte aufs Fehlerkonto gehen, sind aktiv gewonnene Punkte eher dann zu erzielen, wenn beide Partner:innen die Netzposition erobern. Jetzt werden auch immer wieder die Einbeziehung der Scheibe ins Spiel sowie die daraus resultierenden Idealpositionen für das Spiel als Team thematisiert und in anschaulichen Übungen vermittelt.
Schnell lernen die Teilnehmer in praxisnahen Einheiten, wie facettenreich das erfolgreiche Padel-Spiel ist und das harte, gerade Schläge kaum zum Erfolg führen, während das Lob- und Winkelspiel in den Übungs-Match-Situationen viel eher zum Erfolg führen.