Der Badische Tennisverband möchte ab 2025 seine Mitgliederversammlung durch ein Delegiertensystem ersetzen. Hierdurch soll eine ausreichende Basis für mehrheitliche Entscheidungen geschaffen werden. Die Delegierten sollen im Rahmen der Bezirksversammlungen bestimmt werden.
In einem Delegiertensystem werden Delegierte von einem ausgewählten Kreis bestimmt. Im Falle des Badischen Tennisverbands bestimmen die Bezirksversammlungen, die jährlich stattfinden, die Delegierten. Diese sind somit Vertreter:innen der Bezirke und haben die Aufgabe, für die Interessen der Vereine einzustehen.
Das Recht zur Mitwirkung der Vereinsverantwortlichen an der Mitgliederversammlung hat in den letzten Jahren stark nachgelassen. Von ca. 700 Mitgliedsvereinen waren in letzter Zeit durchschnittlich 27 Vertreter:innen vor Ort oder ließen sich vertreten. Diesen Trend sieht man jedoch auch in den Vereinen. Wir sehen darin nun keine ausreichende Basis für demokratische mehrheitliche Entscheidungen. Außerdem können Fehlentwicklungen auftreten. Andere Organisationen gingen oder gehen aus dem gleichen Grund auch diesen Weg.
Wenn die Mitgliederversammlung unserem Vorschlag folgt, werden in den Mitgliederversammlungen der Bezirke im kommenden Jahr die Delegierten gewählt. Pro Bezirk sechs Delegierte. Hier findet dann das unmittelbare Mitbestimmungsrecht der Vereinsvertreter:innen statt. Die Delegierten nehmen dann in der Delegiertenversammlung die Rechte der Mitglieder der bisherigen Mitgliederversammlung wahr. Damit sich die Vereinsvertreter:innen immer wieder neu orientieren können, beträgt die Amtszeit der Delegierten ein Jahr.
Da die Zahl der maximalen Entscheider:innen deutlich kleiner ist, erhofft sich das Präsidium einen konstruktiven Austausch. Da alle Bezirke gleichviel Delegierte entsenden, sind alle Regionen ausgewogen vertreten. Entscheidungsvorlagen können mit einem höheren Detailierungsgrad behandelt werden. Das Präsidium erhält aufgrund des intensiveren Austauschs eine bessere Rückmeldung. Außerdem ist der organisatorische Aufwand deutlich geringer und es fallen geringere Kosten an.
Zunächst bestimmen die Vereinsvertreter:innen durch ihre Wahl die aus ihrer Sicht geeignete Delegierten. Es wird weiterhin eine Rückkoppelung über die Themen in der Delegiertenversammlung geben. So können diese ihre Meinungen gegenüber den Delegierten äußern. Auch haben die Vereinsvertreter:innen weiterhin das Recht, eigene Anträge zu stellen.
Es kann sich nur der:diejenige als Kandidat:in aufstellen lassen, der:die zuvor vom Vorstand des Vereins ermächtigt wurde. Jeder Verein kann nur einen Delegierten benennen. So ist sichergestellt, dass aus jedem Verein nur ein:e Delegierte:r gewählt werden kann und es zu keinem Bündelungseffekt kommt.
Die Kandidat:innen stellen sich in der Mitgliederversammlung der Bezirke persönlich vor. Jede:r anwesende stimmberechtige Vertreter:in eines Vereins hat sechs Stimmen. Die sechs Kandidat:innen der Bezirke mit der höchsten Stimmenzahl sind als Delegierte gewählt. Ersatzkandidat:innen sind die weiteren Kandidat:innen entsprechend ihrer Stimmenzahl. Je Delegierte:r kann nur eine Stimme auf dem Wahlzettel vergeben werden.
Rechtzeitig vor der Wahl erfolgt ein entsprechender Aufruf an die Vereine, Kandidat:innen zu stellen. Auch werden die Verantwortlichen in den Bezirken dafür werben. Wir sind überzeugt, ausreichend Kandidat:innen zu finden. Es ist eine interessante Aufgabe, außerdem sitzen in den Vereinen genügend Menschen mit sportpolitischem Interesse. Die Gewählten können dann aufgrund ihrer Erfahrungen die strategische, sportliche und wirtschaftliche Entwicklung unseres Verbands besser beurteilen.
Sie vertreten in der Delegiertenversammlung die Interessen der Vereine ihres Bezirks sowie des Bezirks selbst. An Weisungen und Aufträge sind sie nicht gebunden. Die Delegierten sind verpflichtet, persönlich an der Delegiertenversammlung teilzunehmen. Eine weitere Zuständigkeit der Delegierten besteht nicht. Die Amtszeit der Delegierten beträgt ein Jahr.
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